Nun ist es Fakt – die Indestadt hat eine
neue Tollität.
Dirk Sazma heißt der designierte Narrenherrscher;
Fred Bündgens der künftige
Zeremonienmeister an seiner Seite.
Das Karnevalskomitee der Stadt Eschweiler, Vertreter von sieben
Karnevalsgesellschaften sowie drei neutrale Bürger gaben den beiden Roten Funken
ihre Stimme und ließen das neue Duo hochleben.
Hochleben ließen auch die Roten Funken ihre überglücklich strahlenden
Vereinskameraden Dirk und Fred.
Die Gesellschaft holte die „Frischgewählten“ mit Pauken und Trompeten aus dem
Wahllokal Talbahnhof ab, um das freudige Ereignis im Wachlokal gebührend zu
feiern.
![]() |
![]() |
Auch Rudi Sazma war voller Freude "für singe Jung" ! |
Dirk Sazma und Fred Bündgens
Prinzenwahlausschuss lässt
Prinzenkandidaten ganz schön schmoren. Dirk Sazma einstimming als neue Tollität
gewählt. Fred Bündgens wird „Zerm“.
Von Irmgard Röhseler - Eschweiler Zeitung
Eschweiler. Manchmal werden Träume wahr. Dirk Sazma und Fred Bündgens von der 5.
Korporalschaft der Rote-Funken-Artillerie schweben seit Dienstagabend auf „Wolke
7“. Ihr lang gehegter Wunsch – Prinz und Zeremonienmeister zu werden – erfüllte
sich so ziemlich genau um 21.30 Uhr.
Als Komiteepräsident Norbert Weiland den waschechten Karnevalisten mitteilte,
dass Prinz Dirk I. einstimmig gewählt wurde, ließen die beiden gestandenen
Männer ihren Emotionen freien Lauf. Bei so einer frohen Botschaft durften dann
auch Indianer „ens kriesche“.
„Heute treffen wir wieder eine Entscheidung, auf die ganz Eschweiler seit
Aschermittwoch wartet“, eröffnete Komitee-Präsident Norbert Weiland die
Prinzenwahl im Kulturzentrum Talbahnhof, der auch der neue Prinzenführer Dieter
Wolf erstmals beiwohnte. „Auch bei nur einem Kandidaten ist diese Wahl keine
reine Formsache“, gab er zu bedenken. „Schließlich ist der Gewählte fünf Wochen
lang der erste Mann in Eschweiler!“
Während das geschäftsführende Komitee und die Jurymitglieder bei einem „kühlen
Blonden“ gemütlich und in aller Ruhe die Wahl „vorbereiteten“, fieberten Dirk
Sazma und Fred Bündgens nebenan im Bistro ihrem ersten großen Auftritt entgegen.
Obwohl die beiden keine Konkurrenz zu fürchten brauchten, traten sie doch
sichtlich nervös vor die gestrenge Jury des Prinzenwahlausschusses.
Die designierte Tollität machte den Anfang: Seine Vorstellung trug der gebürtige
Bergrather und dreifache Vater mit viel Herz vor. In Kurz- und Reimform erzählte
der 38-jährige Autohändler über sein privates, berufliches und karnevalistisches
Leben. „Wenn ich auch jetzt sehr nervös bin, einen dicken Kloß im Hals habe und
mein Puls abgeht wie eine Rakete, so bitte ich die Jury doch, meinen Wunsch zu
erfüllen. Mit Herz möchte ich Prinz werden, als Jeck bin ich geboren, und ohne
unsere Fastelovend ginge mir etwas verloren.“
Fred Bündgens erzählte, dass ihn die „Männer im Samtkostüm“ schon seit knapp 30
Jahren beschäftigen. Interessiert habe er verfolgt, wie die Zeremonienmeister
ihre Prinzen in den Saal geführt und für Ruhe gesorgt haben. „Auch für mich gäbe
es keine größere Freude, als dieses Amt einmal zu bekleiden“, warb der
46-jährige Bergrather um die Gunst der Jury.
Damit hatte das Zittern aber noch lange kein Ende. Während das Duo wieder „nach
nebenan“ entlassen wurde, legte Rote-Funken-Präsident Raimund Kamps ein gutes
Wort für seine Jungs ein: „Dirk ist seit drei Jahren im Verein. Er ist zwar noch
ein ‚Frischling‘, aber er ist sehr engagiert, ein wahres Organisationstalent und
er kann sehr gut reden!“
Ende gut, alles gut: Die Jungs hinterließen einen guten Eindruck, und alle 18
Wahlberechtigten stimmten mit einem klaren „Ja“. Doch die Beiden mussten immer
noch schmoren. Lediglich die Kellnerin hatte – natürlich nur mit einem vollen
Tablett – Zugang zum Wahlraum. Das hat Tradition. Das muss so sein. Schließlich
ist die Freude ja anschließend um so größer. Als es dann endlich soweit war,
kamen Dirk Sazma und Fred Bündgens kaum zum Luftholen. Wie aus dem Nichts
tauchte plötzlich eine riesige Gratulantenschar auf, um das strahlende Duo mit
Fackeln, Pauken und Trompeten und nicht zuletzt mit einer prinzlichen
„Traktor-Kutsche“ gebührend zur Prinzen-Hofburg „Zur Altdeutschen“ an der
Kochsgasse zu begleiten.
Dass der neue Prinz gewählt war, blieb dann auch den Indestädtern in der
Innenstadt nicht verborgen. Als der Tross mit dem künftigen Prinzen und
Zeremonienmeister, dem Regimentsspielmannszug der Roten Funken, den Original
Fanfarentrompetern und den Blasmusikanten aus Gressenich durch die Stadt zog,
öffneten sich die Fenster und die Menschen jubelten den Frischgewählten zu.
In der Prinzenfburg fand der große Tag dann seinen krönenden Abschluss. Dirks
und Freds Rote-Funken-Kameraden und Vereinswirt Hans Driesers hatten alles
bestens vorbereitet und bewirteten ihre feierfreudigen Gäste bis spät in die
Nacht hinein.
18
Fastelovendsexperten
wählen
Tollität
Den Wahlausschuss bildeten Bürgermeister Rudi
Bertram, Komitee-Ehrenpräsident Josef Carduck, Komitee-Ehrenmitglied Wolfgang
Litzba, das geschäftsführende Komitee mit Präsident Norbert Weiland, den
Vize-Präsidenten Manfred Wienands und Walter Münchow, Zekretär Männ Dohmen und
Schatzmeister Dr. Gero Rhiem.
Für die Karnevalsgesellschaften wählten die Präsidenten Ingo Pfeifer
(Garderegiment Weiß-Rot), Josef Offergeld (Reiterkorps Stadtgarde), Dieter
Heinen (Löstije Eischwiele Afrikaner), Hans-Peter Müller (Blaue-Funken-Artillerie
Eschweiler), Heinz-Michael Raby (Ulk Oberröthgen), Albert Schönenborn (Onjekauchde
Röhe), Frank Fischer (Noth-berger Burgwache).
Als „neutrale Bürger“ gingen an die Urne: Ursula Sorrentino (Direktorin Hotel de
Ville), Gerd Dreßen (Getränkegroßhändler) und Rudolf Müller (Redakteur der
Eschweiler Zeitung/Eschweiler Nachrichten). (irmi)
Text & Bilder: Eschweiler Zeitung sowie Eschweiler Karnevals Komitee